„Und, was hast du dir so vorgenommen für das neue Jahr?“ schallt es dieser Tage aus allen Ecken. So sehr diese Frage nervt, so sehr hat sie ihre Relevanz. Wahrscheinlich nervt sie genau deswegen so: Weil sie den Finger ganz tief in die Wunde legt. Die gleiche Wunde, die jedes Jahr aufs Neue aufzugehen scheint: Etwas grundlegend anders machen zu wollen und sich am Ende doch an der schieren Größe dieses Vorhabens zu verheben.
Und trotzdem brauchen wir diese Vorhaben, weil wir sonst einfach nur so vor uns hin existieren würden. Und für den allergrößten Teil westlich geprägter Gesellschaften fühlt sich das bloße Sein irgendwie nicht richtig an.
Für Unternehmen gehen Ziele für neue Kalender- und Geschäftsjahre beinahe ausnahmslos mit Wachstum einher. Stagnation wäre gleichbedeutend mit Rückschritt (Rudolf von Bennigsen-Foerder) oder noch schlimmer: mit dem Tod (Herbert Grönemeyer).
Also haben auch wir, also der Netzwerkknoten, Ziele für 2020 formuliert, und auch diese Ziele haben mit Wachstum zu tun. Wachstum verstehen wir jedoch vordergründig als Weiterentwicklung. Das bedeutet, wir wollen als Individuen und Organisation dazulernen, bestehende Strukturen hinterfragen oder festigen und neue Dinge ausprobieren. Das wirtschaftliche Wachstum ist, so unsere Hoffnung, ein unumgängliches Nebenprodukt und es befähigt uns dazu, Schwankungen in der Auftragslage abzufedern, Aus- und Weiterbildungen wahrzunehmen und in verdienten Auszeiten auf neue Gedanken zu kommen.
Wir haben das große Vergnügen, diese Ziele (Objectives) und die entsprechenden messbaren Größen (Key Results) vor der endgültigen Verabschiedung mit unseren Kolleginnen und Kollegen zu diskutieren. Hierbei geht es neben dem Verständnis auch darum, ein Gefühl für die Umsetzbarkeit zu bekommen. So haben wir an unserem letzten Knotentag im Dezember die Ziele für das Jahr 2020 formuliert und dann gemeinsam messbare Lieferungen für Q1 erarbeitet. Unter diesen Zielen gibt es natürlich Dinge, auf die wir uns besonders freuen:
Unser Ausbildungsprogramm “Systemischer Agile Coach” geht in die zweite Runde. Die erste Runde fand zwar nicht statt, da sie zu kurzfristig anberaumt wurde, doch das Feedback und das allgemeine Interesse waren so ermutigend, einen zweiten Anlauf zu starten. Die nächste Runde startet im September. Die Teilnehmerzahl ist auf 12 begrenzt und bis zum 18. Juli gibt es einen Early Bird Rabatt.
Wir freuen uns auf die Fortführung bestehender und auf die Mandate für neue Projekte in Berlin und Umland. Es ist unser Anspruch, das in der Tendenz eher familienunfreundliche Gewand der Beratung abzulegen. Hierzu gehört die Möglichkeit, abends nach Hause zu kommen und morgens mit dem Partner/der Partnerin und oder den Kindern frühstücken zu können. Aufträge an unserer Home Base kommen uns dabei natürlich entgegen. Wir sind jedoch keine realitätsfernen Altruisten: Reisebereitschaft ist und bleibt ein Kriterium, auf das wir bei der Suche nach neuen Kolleginnen und Kollegen nicht verzichten wollen. Auch weil wir auf die Herausforderungen im Rest der Republik nicht verzichten wollen. Wir sind ein bisschen verliebt in Probleme.
Meetups @ Netzwerkknoten
Wir öffnen unsere Tore und Herzen und freuen uns auf monatliche Netzwerkabende bei uns im Büro. Wir teilen unsere Erfahrungen und sind gespannt auf Eure Perspektiven und Erlebnisse. Verbindlichkeit ist uns ein hohes Gut, weshalb wir die Teilnahme zum einen auf 12 Personen begrenzen und zum anderen mit 30 Euro berechnen. Im Gegenzug dürft ihr euch auf wertige Formate und leckere Häppchen freuen. Und im Kühlschrank warten Wein und Bier auf ihren Einsatz. Und Saft.
Agile is dead. Long live Agile.
Das Wissens- und Erfahrungsspektrum unserer Kunden reicht von “wir stehen noch ganz am Anfang und brauchen dringend Starthilfe bei der Begleitung unserer Teams” bis hin zu “wir machen seit 8 Jahren Scrum, doch wir stecken fest. Können wir zusammen schauen, wie wir unsere Organisation noch besser aufstellen können?” Die Komplexität in der Begleitung hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen, da sich hinter der erlernbaren Mechanik agilen Arbeitens ein ganz neues Spektrum an Herausforderungen auftut, deren Ursache-Wirkungszusammenhänge nicht einfach auszumachen sind. Dem wollen wir gerecht werden, indem auch wir uns konstant weiterbilden und ‑entwickeln; stets mit dem Anspruch, unseren Kunden auf Augenhöhe zu begegnen und ihnen zum richtigen Zeitpunkt eine zusätzliche Perspektive oder gemachte Erfahrung als Unterstützung zur Verfügung stellen zu können. Wir werden weiter daran arbeiten, dass sich unsere Kolleginnen und Kollegen das Weiterbildungsprogramm aussuchen können, das ihnen entweder in der jetzigen Situation oder mit Blick auf zukünftige Herausforderungen am meisten zusagt.
Knoten wanted
Ein weiteres Puzzleteil der zuvor erwähnten Flexibilität ist die Möglichkeit, sich auf mehrere Menschen verlassen zu können. Wir möchten gerne zwei neue Kolleginnen oder Kollegen bei uns willkommen heißen und freuen uns auf Empfehlungen und Bewerbungen. Wir arbeiten ununterbrochen daran, den Einstieg so angenehm und attraktiv wie möglich zu machen. Hierzu gehören aktuell persönliches Mentoring, die Mitgliedschaft beim Urban Sports Club und unbegrenzte Urlaubstage. What?! Yes.
Und zu guter Letzt: Systemisches Agile Coaching und Organisationsentwicklung — das Praxisbuch. Wir freuen uns ganz besonders darauf, unsere Haltung und unsere bisher gemachten Erfahrungen in ein Buch zu gießen. Auch wenn es am Ende des Jahres noch nicht in den Regalen steht, wird es eine Rohfassung geben, die dann nach allen Regeln der Kunst unter die Lupe genommen wird.
Beim Überfliegen dieser Vorsätze muss ich schmunzeln. Haben wir uns da eventuell mal wieder zu viel vorgenommen? Ich glaube nicht. Wir haben im vergangenen Jahr sehr gute Erfahrungen damit gemacht, Ziele zu formulieren und ohne Rücksicht auf Verluste zu hinterfragen, kleiner zu machen oder ganz rauszuwerfen. Und wenn wir auch nicht alle Ziele erreicht haben, so spricht das höchstens dafür, dass sie, ganz im Sinne der OKR-Lehre, immerhin anspruchsvoll genug waren.
So werden wir auch in diesem Jahr vielleicht nicht alle Ziele erreichen. Doch ich bin dankbar dafür, mit tollen Kolleginnen und Kollegen wieder alles dafür zu tun.