Als neues Teammitglied des Netzwerkknoten möchte ich eine Beobachtung zur vorherrschenden Haltung teilen, die bei mir gleich zu Beginn einen ganz besonderen Eindruck hinterlassen hat und die mich zuversichtlich in die Zukunft blicken lässt: Die Möglichkeiten des selbstbestimmten Lernens und das Selbstverständnis, mit dem die intern von allen (Ja! Auch der Geschäftsführung) genutzt werden.
Kurz zum verbreiteten Status Quo:
Überspitzt formuliert: Nicht zielführend sind die Praktiken mancher Unternehmen, in denen wahllos auf die verschiedenen Abteilungen losgegangen wird und den „betroffenen“ Personen irgendwelche Fortbildungen und Lehrgänge auferlegt werden. Ungeprüft des Wissensstandes oder Interesses, sind die Mitarbeiter dann angehalten, vermeintlich sinnvolle Weiterbildungen zu besuchen. Oder die Variante, dass aus einem Portfolio ausgewählt werden darf, damit alle schön auf dem gleichen Wissenstand und corporate geprüft sind, ciao individuelle Ressourcen! Noch frustrierender sind Organisationen, die gar keine Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bieten.
Es geht auch anders:
Es macht etwas mit mir, mich jetzt in einem Umfeld zu befinden, welches in Bezug auf Fortbildungen das Kredo „Steht nichts im Weg“ vertritt, promotet und lebt. Die Investition in meine Person und meine Fähigkeiten schafft Vertrauen und Perspektive für persönliches Wachstum. Ich empfinde es außerdem als respektvoll, mein Lernen selbst in die Hand nehmen zu dürfen. Als mündiger Erwachsener bin ich schließlich auch im beruflichen Kontext selbst in der Lage und in der Verantwortung, für eine intelligente Selbstentwicklung zu sorgen.
So lange ich einen Bezug zu meiner Tätigkeit, der Herausforderung eines Kunden oder dem Weiterkommen dieser Organisation herstellen kann, wird der Wunsch nach selbstgesteuertem Lernen komplett befürwortet und unterstützt. Es ist absolut freiwillig, nicht an Konditionen geknüpft und beruht auf der eigenen Initiative. Drei Punkte, die hier beiläufig erwähnt scheinen und gleichzeitig, essentiell sind. Ich habe es bereits in zwei Fällen in Anspruch genommen und bin begeistert von der Einfachheit des Prozesses. Nicht zu vernachlässigen ist außerdem, dass für das Lernen ausreichend Zeit zur Verfügung gestellt wird. Die Möglichkeit, benötigte Lektüre, Tools oder das beste Arbeitsmaterial bestellen zu können, wird als selbstverständlich verstanden.
Diese Haltung gilt natürlich für alle Mitarbeiter und ihre individuellen Interessen, wovon der Rest der Kollegen durch Austausch dann ebenfalls profitiert. Das „in Arbeit integrierte Lernen“ – sich also zum Beispiel mit aktuellen Herausforderungen beim Kunden an das Team wenden zu können, von den Erfahrungen der anderen zu profitieren und das neu gelernte dann zielgerichtet anzuwenden – lässt die Lernkurve rasant in die Höhe schnellen. So entsteht “Können”. Das breitgestreute Wissen vermehrt sich, es ist also auch für die Entwicklung der Organisation als Ganzes eine sinnvolle Sache.
Lernen am lebenden Objekt / Patient Null:
Sich mit den neusten Entwicklungen und Erkenntnissen im eigenen Tätigkeitsfeld auseinandersetzen zu können und die eigenen Fähigkeiten stetig zu erweitern, hat zweifelsohne direkte fachliche Vorteile für den Kunden. Hinzu kommt, dass wir unsere eigene Organisation alle zusammen gestalten und in regelmäßigen Abständen hinterfragen und anpassen, inklusive aller Vorteile und Schwierigkeiten. Auch dies ist eine Lernerfahrung, die unser Verständnis füreinander, sowie für die Herausforderungen beim Kunden, durch eigenes Erleben, vertieft.Ich freue mich darauf, in einem Jahr auf mich und meine persönliche Entwicklung zu blicken. Was auch kommt, ich bin mir sicher, dass ich um viele wertvolle Fähigkeiten und Erfahrungen reicher bin.
An alle Entscheider, die ihre Organisation im Abschnitt „Status Quo“ wiederfinden oder sogar selbst davon betroffen sind (Stichwort „Führungskräfteentwicklung“): Sprecht mit euren Mitarbeitern. Fragt, welche Fähigkeiten im Team benötig werden oder in welchen Bereichen die einzelnen Personen sich weiterentwickeln möchten und schafft Möglichkeiten. Gerne auch über die bisher bekannten und gewohnten und bereits traditionell als sinnvoll erachteten hinaus. Kreativität und Innovation liegen immer – IMMER! – jenseits des eigenen Tellerrands. Ab und zu über den drüber zu gucken, lohnt sich. Wirklich!